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Bei derart sympathischen Regeln beginnt eine Wanderung immer gut gelaunt und gut gestärkt, speziell die Wanderung Ende Oktober auf den Peña
Salón allerdings auch mit sehr viel Regen. Macht aber nichts, redet man sich das dann schön, man ist ja nicht aus Zucker, nass werden und eindrecken darf an ja, weil man für die Rückfahrt Ersatzklamotten mit hat, und überhaupt,
wollen wir doch mal sehen, wie gut einen die vielen Höhenmeter sowie dieses Gefühl, allen Widrigkeiten des Wetters zu trotzen, warm halten. So stapfen also rund 20 Senderistas tapfer los, über Steine, durch Matsch und im Regen
immer kräftig bergauf zum Peña Salón. Dort das obligatorische Gipfelfoto – ohne geht es nicht – und schnell wieder bergab, ehe man zu dolle friert. Dabei sind sowohl die Wanderwege als auch die Ausblicke sehr viel wilder, als
Mechthild und Michael das in der heimischen Eifel kennen. Die Ausblicke sind wilder, weil die Berge in Asturien nun mal höher und wilder als in der Eifel sind, und die Wanderwege sind es, weil sie eben nicht von einem Eifel- und
Heimatverein gepflegt werden. Im Kantabrischen Gebirge kümmert sich darum nämlich das liebe Vieh. Kühe, Pferde und Ziegen laufen im Kantabrischen Gebirge gerne frei herum und treten dabei den ein oder anderen Pfad aus, auf dem man
ganz gut ans Ziel kommen kann. Auf diesen engen Trampelpfaden geht’s also auf den Peña Salón hoch und wieder runter. Ziemlich urig das Ganze, aber irgendwie auch igitt,
weil sehr matschig, und durch diesen lästigen Stachelginster, der blöd durch die Hosenbeine sticht, auch sehr pieksig. Immerhin merkt man den Stachelginster im Regen weniger. Mitte des Rückwegs noch eine Brotzeitpause unter dem
Vordach der Kapelle von Casielles, und dann wartet nach sechs Stunden Wanderung auch schon der Bus auf 20 durchnässte Senderistas. Der Bus parkt – Überraschung, Überraschung – gleich neben der Dorfkneipe, in der die Wanderung, der
Regel 2 sei Dank, schließlich gemütlich ausklingt. |