Man sagt ja, dass kanadische Winter ihren Reiz haben, und an Schnee kriegt Halifax gut zwei Meter im Jahr ab. Mal sehen, was Franziska, Felix und Katharina damit anfangen.

Beschäftigung Nr. 1, und durchaus eine Lieblingsbeschäftigung der Kinder, ist Schnee schippen. In Halifax bedeutet das doppelte Arbeit bzw. aus Kindersicht doppeltes Vergnügen. Morgens gilt es, den Bürgersteig zu räumen - wie gut, dass wir ein Eckhaus bewohnen, da lohnt sich das -, und kaum ist das geschafft, kommt der Schneepflug und türmt einen stattlichen Schneewall am Straßenrand auf. Durch den darf man die Garagenauffahrt wieder frei schaufeln. Felix legt danach noch gerne die eine oder andere Überstunde ein, um verschiedene Durchstiche durch den Schneewall am Straßenrand zu schaufeln, denn zu Wegen, die Felix kehrt, soll man bequemen Zugang haben. Ehrensache.

Die Bilder lassen sich per Mausklick vergrößern.

Aber Schnee schippen ist nicht alles. Die Rodelbahn unseres Vertrauens liegt in fußläufiger Entfernung gleich hinter unserer Grundschule. Da kann man nicht nur gut 100 Meter weit rasant rodeln, auch unsere Nachbarn und Schulfreunde treffen wir da, und es ergeben sich die tollsten Rennen:

Ob Franziska und Mairi gegen Callum und Felix, Nate und Katharina gegen gegen Rebecca und Franziska oder Collin, Owen und Felix gegen Katharina und Madeline, ...einer ist schneller als der andere, und wenn mal nicht, dann hat das gute Gründe, zumindest bei Katharina. “Ich bin ja extra langsamer gefahren, weil ich nicht mehr konnte.” Aha.

Zum snowshoeing - toll ist das im Englischen: einfach -ing an ein Substantiv anhängen und schon hat man ein Verb - kommen wir bei unseren Freunden Astrid und Norval in New Brunswick. Die haben noch die guten alten Schneeschuhe aus Holz und Ledergeflecht wie seinerzeit bei den Indianern. Klar, dass es sich mit denen besonders stolz vor der Kamera posieren lässt. Damit zurecht kommen ist freilich eine andere Geschichte. Und die liest sich in Franziskas Hausaufgabe “My Christmas Holidays” so:

We did a lot of snowshoeing there in New Brunswick which was very hard to do: First you have the problem to put those big snowshoes on and then when you got the snowshoes on and start walking, you will fall down every second minute and then you will have the problem to stand up again.”  -  Kanadische Erfahrungen kommen nicht zum Nulltarif.

Schließlich sind da noch die vielen kleinen Winterfreuden. Seit dem ersten Schnee Mitte November ziert ein mächtiger Schneemann unseren Vorgarten. Wer den wohl gebaut hat? Kleiner Tipp: Reimt sich auf Helix.

Die Vögel im Point Pleasant Park haben immer Hunger und fressen - vor allem Kleiber und Meisen - den Kindern zur allseitigen Freude bereitwillig aus der Hand.

Wenn es stürmt und der Schnee so richtig dicht fällt, kann man in den Park gehen und Expedition spielen, und wenn danach der Strom ausfällt - kein ganz seltenes Vergnügen - laden wir unsere Nachbarin Nancy zu uns ein und spielen vor dem Kaminofen Mau-Mau. Apropos Nancy: Die müssen wir allen noch vorstellen, denen wir telefonisch noch nicht von ihr vorgeschwärmt haben. Nancy wohnt gleich nebenan und ist unsere Straßenoma. Mit allem, was eine Straßenoma ausmacht: Vorlesen, malen, spielen Geburtstage mitfeiern, bei Klassenarbeiten mitfiebern, die Kinder sitten, wenn es Mechthild und Michael in Richtung Kneipe zieht, und und und ...  Wen wir ab Mitte Februar sehr vermissen werden, wissen wir schon.

So viel vom Winter. Schöne Grüße senden

Mechthild, Michael, Franziska, Felix und Katharina Heinzelmann

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